Schnelle Datenleitung zwischen Erlangen und Garching

Kabel

Netzkabel: Eine schnelle Datenleitung verbindet das leibniz-Rechenzentrum mit dem Regionalen Rechenzentrum in Erlangen-Nürnberg. Foto:Possessed Photografy/Unsplash


Zwischen dem Regionalen Rechenzentrum Erlangen und dem Leibniz-Rechenzentrum beschleunigt ein Hochleistungs-Netz den Datenverkehr, sorgt für mehr Sicherheit beim Service-Management und bietet Forschenden in Bayern mehr Möglichkeiten bei der Auswertung von Informationen.

Das Regionale Rechenzentrum (RRZE) der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) sowie das Leibniz-Rechenzentrum (LRZ) auf dem Forschungscampus in Garching rücken näher zusammen: Mit Hilfe des Deutschen Forschungsnetzes (DFN) haben die beiden Institute eine Hochgeschwindigkeitsverbindung eingerichtet, die ein Datenvolumen von 100 Gigabit pro Sekunde überträgt. „Wir koppeln das LRZ mit dem RRZE und damit Nord- und Südbayern noch enger aneinander“, freut sich Marcel Ritter, Technischer Leiter des RRZE und Prof. Helmut Reiser, stellvertretender Leiter des LRZ, ergänzt: „Durch die Verbindung können wir schneller Daten austauschen. Die Leitung gibt uns die Möglichkeit, Konzepte für Ausfallsicherheit von Technik und Diensten zu entwickeln und damit unsere Resilienz zu erhöhen.“

Mehr Sicherheit für Daten und Dienste

Die schnelle Datenleitung stärkt den gerade eingerichteten Digitalverbund Bayern, zu dem sich Ende 2023 die Universitäten und Hochschulen im Freistaat mit ihren Rechenzentren und dem LRZ zusammengeschlossen haben, um gemeinsam Digitalisierungsstrategien, hochschulübergreifende Dienste sowie Maßnahmen zur IT-Sicherheit zu entwickeln und umzusetzen. Schon seit Längerem versorgen das LRZ und das RRZE gemeinsam die Hochschulen mit IT-Diensten und Speicherkapazitäten wie etwa BayernShare. Die Hochleistungsverbindung erweitert nun die technischen Spielräume und Leistungen beider Rechenzentren, denn darüber können bis zu 100 Milliarden Bits pro Sekunde transportiert werden, das entspricht in etwa 100.000 Büchern, 30.000 Fotos oder 300 Filmen in Standardauflösung.

Über die Leitung, deren Kapazität bei Bedarf wachsen kann, können nicht nur große Datenmengen bewegt werden, sie ermöglicht darüber hinaus den wechselseitigen Zugriff auf die jeweiligen Dienste der Rechenzentren. Anwenderinnen des RRZE können IT-Services des LRZ besser erreichen und umgekehrt. „Wir planen, darüber Sicherheitskopien und Backups auszutauschen“, berichtet Reiser. „So können wir gespeicherte Informationen und IT- Services besser schützen, sind in Notfällen beide schnell wieder arbeitsfähig und erhöhen so unsere Zuverlässigkeit.“ Fällt in einem Rechenzentrum ein Teil der Infrastruktur aus, stellt das andere den Zugriff auf Sicherungskopien oder auf IT-Dienste her. Backups beschleunigen wiederum nach einer Krise die Wiederherstellung von Informationen und Forschungsdaten.

Starke Infrastruktur für Forschung

Schnelle Leitungen sind außerdem von Vorteil bei datenintensiven Simulationen und für Anwendungen der Künstlichen Intelligenz (KI). Zunehmend kombinieren Forschende klassische Rechenmethoden mit statistischen KI-Modellen. Daher profitieren auch die Nutzerinnen des Zentrums für Nationales Hochleistungsrechnen Erlangen (NHR@FAU). Durch die Datenleitung rücken dessen Hochleistungsrechner und KI-Systeme in Erlangen und Nürnberg enger an die LRZ-Systeme in Garching heran. Forschende können bei Bedarf zwischen den Ressourcen wechseln oder diese miteinander kombinieren. NHR@FAU und LRZ planen, die Hardware-Kapazitäten sowie Beratungs- und Trainingsangebote weiter auszubauen und diese für alle Universitäten und Hochschulen Bayerns verfügbar zu machen. (vs)