Gemeinsam stärker
Die Technik wird komplexer und spezieller, die Kundschaft diverser und deren Wünsche vielfältiger: Um sich besser für die Zukunft zu rüsten, intensivieren vier internationale High-Performance Computing- oder HPC-Zentren ihre Zusammenarbeit und initiieren außerdem die International Association of Supercomputing Centers (IASC). Dieser neue Verein konstituiert sich während der International Supercomputing (ISC), die vom 29. Mai bis 2. Juni in Hamburg stattfindet. „Wir können gemeinsam mehr erreichen und voneinander lernen“, erklärt Laura Schulz, am Leibniz-Rechenzentrum (LRZ) verantwortlich für die strategische Ausrichtung des Forschungsinstituts sowie für den Bereich Quantencomputing. „Die Nutzer:innen profitieren von besseren Serviceleistungen, außerdem können wir gemeinsam neue Technologien erforschen und vorantreiben.“
Neben dem LRZ in Garching gehören das britische Hartree Centre in Daresbury, die US-amerikanischen Einrichtungen Lawrence Livermore National Laboratory (LLNL) in Kalifornien sowie das National Center for Supercomputing Applications (NCSA) in Illinois zu den Gründungsmitgliedern der IASC. Das Quartett hofft auf das Interesse von weiteren öffentlich finanzierten Rechenzentren, die sich für Forschung, Wissenschaft und die regionale Wirtschaft stark machen. Schließlich verändert sich nicht nur das HPC durch ausdifferenzierte Prozessoren- und Speichertechniken, die Rechenzentren stellen zudem ihrer Klientel immer mehr innovative Systeme für Anwendungen der Künstlichen Intelligenz zur Verfügung und bieten Zugriff auf erste Quantencomputer. Dabei sind viele Fragen offen: So suchen Rechenzentren überall auf der Welt nach Methoden, ihren Betrieb klimaneutral zu organisieren und den Energiehunger der HPC-Systeme, für die Tausende von Rechenknoten parallelisiert werden, zu drosseln. Cloudcomputing bringt neue Kund:innen an die Zentren, und eine diverse Kundschaft, die nicht mehr nur aus Computer-Expert:innen besteht, benötigt Beratung oder Begleitung bei ihren Rechenarbeiten. Das stellt wiederum neue Forderung an die Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitenden, an Management und Öffentlichkeitsarbeit. „Bislang lösen die Supercomputing-Zentren diese Fragen weitgehend für sich, das können wir optimieren“, sagt Schulz. Beim Gründungstreffen der IASC auf der ISC am 31. Mai 2022 ab 11.30 werden Schulz und ihre Kollegen Michael Gleaves (Hartree), Wayne Miller (LLNL) und Brendan McGinty (NCSA) über die Herausforderungen der Supercomputing-Zentren diskutieren und zusammen mit Interessierten eine Agenda für die IASC erarbeiten.
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