Presse-Information zur Einweihung der Hitachi SR8000-F1

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Presse-Information

Nr.12/00
28.06.00

Schnellster zivil genutzter Rechner der Welt offiziell gestartet

Festakt im Leibniz-Rechenzentrum
der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Heute Mittag nahmen der Bayerische Wissenschaftsminister Hans Zehetmair und der Staatssekretär des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, Dr. Uwe Thomas, den schnellsten zivil genutzten Rechner der Welt im Leibniz-Rechenzentrum der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München in Betrieb. Der erste Teraflops-Rechner Deutschlands - ein Hitachi SR8000-F1 - weist bereits in der ersten Lieferstufe eine Spitzenrechenleistung von 1,34 Tflop/s auf (1 Teraflop/s = 1 Billion Gleitkomma-Rechenoperationen pro Sekunde). In einer für das Jahr 2002 vorgesehenen zweiten Ausbaustufe soll er sogar auf 2,2 Tflop/s erweitert werden. Zum Vergleich: Das bislang leistungsstärkste Rechnersystem in Europa war mit 0,98 Tflop/s ein Rechner des Deutschen Wetterdienstes in Offenbach.

Dem Festakt im Leibniz-Rechenzentrum der Bayerischen Akademie der Wissenschaften wohnten über 100 geladene Gäste aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft bei. Nach Ansprachen des Bayerischen Wissenschaftsministers, des Bundesstaatssekretärs für Bildung und Forschung und von Prof. Dr. Franz Durst/Universität Erlangen-Nürnberg über die Bedeutung des Höchstleistungsrechnens für Wissenschaft und Wirtschaft konnten sich die Gäste ein Bild beispielhafter Anwendungen dieser Hochtechnologie machen. Die Nachfrage danach ist in der Wissenschaft riesig: So liegen dem neu gegründeten Lenkungsausschuss, der für die Begutachtung und Genehmigung von Projekten zur Nutzung des Hitachi-Bundeshöchstleistungsrechners zuständig ist, bereits jetzt Anträge vor, die dessen Systemkapazität auf mehr als zwei Jahre um den Faktor 2 überbuchen. Das Anwendungsspektrum reicht von der Astronomie über die Biochemie, Chemie, Elektrotechnik, Geophysik, Informatik, Ingenieurwissenschaften, Mathematik, Medizin, Meteorologie und die Physik bis hin zur Strömungsmechanik.

Der neue, im Leibniz-Rechenzentrum der Bayerischen Akademie der Wissenschaften beheimatete Bundeshöchstleistungsrechner steht Wissenschaftlern aus ganz Deutschland zur Verfügung. Voraussetzung für eine positive Begutachtung durch den Lenkungsausschuss ist allerdings, dass die zu rechnenden Aufgaben nicht an kleineren Systemen durchführbar sind.

Finanziert wurde der Superrechner zu zwei Dritteln vom Freistaat Bayern (60 Millionen Mark) und zu einem Drittel vom Bund (30 Millionen Mark).

Weitere Informationen - auch zur heutigen Einweihungsfeier - finden Sie im Internet unter: http://www.lrz.de/wir/hitachi-einweihung