CNM: Webbasiertes Customer Network Management (WebCNM)

Customer Network Management (CNM) bezeichnet allgemein die kontrollierte Weitergabe von Managementinformationen durch den Anbieter eines Kommunikationsdienstes an die Dienstnehmer sowie das Bereitstellen von Interaktionsschnittstellen zwischen Dienstnehmer und Diensterbringer. CNM ermöglicht es den Dienstnehmern, sich über den Zustand und die Qualität der abonnierten Dienste zu informieren und diese in eingeschränktem Maße selbst zu managen.

Im X-WiN (Deutsches Forschungsnetz) wird mittels dieses Konzepts seit 2002 den DFN-Anwendern (Hochschulen und Forschungseinrichtungen Deutschlandweit) der Zugriff auf IP-Dienst-Abrechnungsdaten und eine Übersicht der Topologie- sowie deren Status- und Kennzahlinformationen angeboten.

Die bisherige Architektur des CNM, die insbesondere im X-WIN seit 2002 eingesetzt wird, basierte auf C++/Java/CORBA. Im Rahmen dieses Projektes wurde ein im vorrangegangenen GN3-Projekt entwickelter Prototyp des CNM-Systems mit einer webbasierten Client/Server-Architektur, das sogenannte WebCNM, so angepasst und mit allen bis dahin fehlenden allgemeinen und X-WiN-spezifischen Funktionen erweitert, dass er in Zukunft das alte CNM-System für das X-WiN voll ersetzen kann.

Desweiteren wurde die komplette operative und datenmäßige Administration, die Kundenbetreuung und alle anderen Aufgaben, die seit 2002 hierbei vom LRZ erledigt wurden, an die DFN-Geschäftsstelle Stuttgart übergeben.

Highlights

Die 2013 begonnene Anpassung des in GN3 entwickelten WebCNM wurden sowohl bezüglich X-WiN-spezifischer Funktionalitäten wie z.B. User-Autorisierung- und IP-Dienst-Unterstützung als auch bezüglich generischer Funktionalitäten, die für den Einsatz im X-WIN noch fehlten, fortgesetzt: Wesentliche hinzugefügte generische Funktionalitäten sind die Unterstützung von Status-Events, sowohl SNMP-Interface-Status als auch die experimentelle Integration des X-WiN-DiData-Trouble-Ticketsystems, die Korelation, Anzeige und Filterung von und nach Statuswerten im Kartenbaum, die gleichzeitige Anzeige von aktuellen oder historischen Knotenmetriken, Linkmetriken und Status für Knoten und Links.

Weiter wurden sowohl die vom WebCNM-Client aus intern steuerbaren als auch die externen, d.h. rein CLI-basierten, Verwaltungs- und Managementschnittstellen im CNM-Backend vom CORBA-Backend auf das WebCNM-Backend portiert, sowie erweitert: So sind nun z.B. einerseits im Admin-Editor des WebCNM-Clients sowohl herkömmliche Datenbank-basierte als auch Dotfile-basierte Karten einheitlich verwaltbar, andererseits wurde im Backend ein generischer Perl-intern als auch von der CLI aus nutzbares Objekt-Framework für die Verwaltung der Topologie und Karten entwickelt, das somit das alte CORBA-Object-Framework nahtlos ersetzt und ablöst.

Zuletzt wurde ein CNM-Server, der nur WebCNM beinhaltet - bezogen sowohl auf Nutzer- als auch auf Managementfunktionalität, auf einer neuen virtuellen Maschine bei der DFN-Geschäftstelle Stuttgart eingerichtet. Dieser ersetzt ab 01.12.2014 das bisherige am LRZ gehostete Java-CNM und wird direkt von der DFN-Geschäftstelle Stuttgart kunden- und datentechnisch betreut und gemanagt.

Konferenzen & Veranstaltungen

60. DFN-Betriebstagung, März 2014, Berlin

Steckbrief

Projektlaufzeit

04/2013 – 12/2014

Kontakt

Dr. David Schmitz
PD Dr. Wolfgang Hommel

Förderorganisation

Deutsches Forschungsnetz DFN 

Website

www.cnm.dfn.de

Partnerinstitutionen

  • DFN-Verein Berlin
  • Leibniz-Rechenzentrum