UNICORE: Uniform Interface to Computing Resources (de)

UNICORE

Das LRZ ist beteiligt an dem Projekt UNICORE ("Uniform Interface to Computing Resources"), das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird. Das Projekt war zunächst als Proof of Concept für die Zeit von Mitte 1997 bis Mitte 1999 geplant und ist zur Abrundung und für einen prototypischen Benutzerbetrieb durch ein Folgeprojekt UNICORE Plus ergänzt worden, das bis Ende 2002 läuft.

Der Beitrag des LRZ besteht darin, dass es den entwickelten Prototypen testet, seinen Einsatz für Höchstleistungsrechner vorbereitet und die zugehörige Zertifizierungsinstanz betreibt. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist ein UNICORE-Zugang für die Fujitsi VPP und für die Hitachi SR8000 im Einsatz.

Motivation

Die Fortschritte im Hochleistungsrechnen haben zur Entstehung der neuen Disziplin Computational Research and Engineering geführt, die die traditionellen wissenschaftlichen Säulen Experiment und Theorie so bedeutend ergänzt, dass ganz neue Dimensionen der Untersuchung natürlicher Phänomene und technischer Problemstellungen möglich werden. Mitunter stellt Computational Research sogar das einzige Mittel der Untersuchung dar, wenn die Größe des Labors dem via Experiment Zugänglichen ansonsten harte Grenzen setzt. Da Höchstleistungsrechner aus Gründen der Wirtschaftlichkeit nicht an jedem Wissenschaftler-Arbeitsplatz stehen können und ihre Nutzung obendrein mit besonders ausgeklügelten Regeln (von Seiten des Betreibers) und Syntaxbesonderheiten (von Seiten des Rechner- und Softwarelieferanten) behaftet ist, ist es eine besonders dringende Aufgabe, diese Kompliziertheit durch schlichtere, einheitlichere Mechanismen des Zugriffs auf diese heterogenen Rechner zu reduzieren.

Ziele

Das Projekt UNICORE hat zum Ziel, eine speziell für die Nutzung von Höchstleistungsrechnern, die typischerweise landes- oder bundesweit genutzt werden, vorteilhafte "nahtlose" Infrastruktur zu schaffen, die es Forschungsprojekten erlaubt, ohne Detailkenntnis des jeweiligen Rechnerfabrikats (Kommandosyntax, Warteschlangenverwaltung usw.) Rechenaufträge zu formulieren, mit den notwendigen Ressourcenangaben zu versehen und zur Bearbeitung freizugeben. Dazu wurde eine graphische Benutzeroberfläche geschaffen, die dann vom UNICORE-System auf die Kommandos des jeweiligen Rechensystems umgesetzt wird. Eine andere Aufgabe, die es zu lösen gilt, ist, wie man berechtigte Nutzer über Länder- und Staatengrenzen hinweg identifizieren kann.

UNICORE ausprobieren

Es gibt zwei Zugangswege zu UNICORE:

  • Das UNICORE Test Grid, das vom Forschungszentrum Jülich betrieben wird, gestattet es jedermann, dort kleine Aufträge zu rechnen und auf diese Weise die Benutzung von UNICORE kennenzulernen.

  • Die an UNICORE beteiligten Rechenzentren, unter ihnen das LRZ, vermitteln den Zugriff auf Produktionsrechner. Dazu benötigt man natürlich eine Rechenberechtigung auf den entsprechenden Rechnern, die man entweder schon hat oder die zu diesem Zweck eingerichtet werden muss. Wenden Sie sich an Ihr Rechenzentrum, wenn Sie teilnehmen wollen.

Die UNICORE-Clientsoftware und die Dokumentation dazu sind nicht öffentlich über das WWW verfügbar. Wenden Sie sich dazu auch an die am Projekt beteiligten Rechenzentren. Die über das Test Grid angebotenen Dateien sind mit Ausnahme der Zertifikate auch für den UNICORE-Zugriff auf Produktionsrechner geeignet.

Weitere Informationen zu UNICORE

Hier finden sich weitere Informationen zu UNICORE, hauptsächlich in englischer Sprache.